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Aus der Schweizer Presse:

Steve Lee (47) atmet schwer. Dann sagt er: «Das war der schlimmste Moment meines Lebens. Ich weiss immer noch nicht ganz genau, was passiert ist. Ich hatte ein Black-out.»

Am Samstag, kurz vor 16 Uhr, auf der Autobahn A1 nahe dem Städtchen Calenzano bei Florenz (I). Der Gotthard-Sänger und seine Partnerin Brigitte Voss (49, Miss Schweiz 1981) und deren Tochter Tatjana (15) sind auf der Ferien-Rückreise aus Sizilien. Sie fahren mit 110 Kilometern pro Stunde, Steve Lee sitzt am Steuer. Er sieht, wie vor ihm die Autos bremsen. Sofort reagiert er, tritt ebenfalls auf die Bremse. Sein VW Passat steht fast still. Da kracht es hinter ihm. Scherben, Tränen, Schreie! Steve Lee: «Es war wie ein Horrorfilm!»

Sechs Autos verkeilen sich in einer Massenkarambolage, mitten drin der Rocker und seine Familie. «Die Fahrerin hinter uns fuhr mit rund 70 Stundenkilometern voll in uns rein.» Alles fliegt durchs Auto: Koffer, Weinflaschen, Olivenöl. «Ich war total geschockt und hörte Brigitte immer wieder schreien: ‹Mein Rücken, mein Rücken!›»

Steve Lee und Tatjana bleiben unverletzt. Er habe Brigitte sofort stabilisiert, damit sie sich nicht bewegen konnte, erinnert er sich. Innert Minuten sind Polizei und Sanität an der Unglücksstelle. «Ich hatte Angst, dass meine Brigitte für immer gelähmt ist. Mit einem Korsett und einer Halskrause fuhren die Sanitäter Brigitte mit Blaulicht ins Spital. Sie hats am schlimmsten erwischt», sagt er.

Sein VW Passat: Totalschaden! Der Kofferraum zerquetscht, die Türen eingedrückt, die Scheiben geborsten. «Zum Glück hatte ich ein sicheres Auto, sonst wären wir heute wohl tot», meint er nachdenklich.

In der Universitätsklinik Careggi wird bei Brigitte ein Riss am dritten Brustwirbel festgestellt. «Ich sass apathisch vor der Intensivstation und betete.» Kurz darauf wird seine Freundin operiert. Vier Stunden lang. «Als der Arzt mir sagte, dass Brigitte wohl bald wieder laufen könne, fiel mir ein Fels vom Herzen.» Nach zwei Tagen kommt sie auf die reguläre Station. Schon heute könne Brigitte das Spital bereits wieder verlassen. «Ein Wunder! Ich hoffe, meine Brigitte ist bald wieder ganz gesund.»

Schrecklich sowas. Toi,toi,toi, hatte bisher wohl Glück gehabt.
Blech kann man formen und bezahlen, den Menschen eben nicht.

LG Armin

Oh wie wahr, Armin.

Steve Lee ist tot...er wurde von einer Harley erschlagen, als er sich vor dem Regen unterstellen wollte...

Das ist bitter ! Viele Biker haben wir ja hier im Forum, daher: "Paßt gut auf Euch auf".

"Gotthard" vor dem "AUS"....


Quelle: www.blick.ch

Marc Lynn, Sie waren dabei, als Steve Lee starb. Bringen Sie die Bilder noch aus dem Kopf?
Marc Lynn: Schwierig. Ich denke dauernd an ihn. Trost gibt mir aber die Tatsache, dass Steve nicht leiden musste. Er war auf der Stelle tot. Nicht vorzustellen, wenn er überlebt hätte, aber heute geistig behindert oder vom Kopf an abwärts gelähmt wäre. Steve war ein sehr stolzer Mensch. Ein solches Leben hätte er nicht gewollt.

Wie geht es Ihnen heute als Band, sieben Wochen nach dem Drama?
Hena Habegger: Es gibt Lichtblicke. Wir sprechen oft über die Tragödie. Aber wir sehen langsam ein Licht am Ende des Tunnels. Zum Glück sind wir vereint. Das Bandkollektiv gibt uns Kraft. Wir überwinden unsere Trauer und machen uns sogar wieder Gedanken über die Zukunft.

Wie sieht die Zukunft aus?
Leo Leoni: Es wäre falsch, schon jetzt einen Entschluss über den Fortbestand von Gotthard zu fällen. Die Gefühle sind noch zu stark. Da trifft man schnell falsche Entscheide. Wir gönnen uns bis Ende Jahr ein Timeout. Wir überlegen uns aber ernsthaft, mit Gotthard aufzuhören.

Freddy Scherer: Heute denken wir so, morgen wiederum anders. Es ist ein emotionaler Rollercoaster.

Marc Lynn: Wir waren die letzten zwei Jahrzehnte praktisch konstant unterwegs. Wir waren immer mit Gotthard beschäftigt. Eine solche Pause hätte uns schon längst gut getan, um unser Leben zu überdenken. Wir wollen nichts überstürzen.

Sie wissen wirklich nicht, ob Sie mit Gotthard weitermachen?
Marc Lynn: Nein, echt nicht. Wir kommen zwar ausgezeichnet miteinander aus, können zwischendurch auch wieder zusammen lachen. Aber wir sind ratlos, wie es weitergehen soll.

Wäre es nicht schade, die Karriere einfach so hinzuschmeissen?
Hena Habegger: Natürlich wäre das schade. Aber das Schicksal hat uns unseren Sänger genommen. Das ist Tatsache. Es ist nicht so, dass er im Krach von uns gegangen ist.

Freddy Scherer: Machen wir etwas ganz anderes? Oder machen wir als Gotthard weiter? Und wenn ja zu Gotthard – mit temporären Gastsängern oder mit einem festen neuen Bandmitglied? Alles ist offen.

Leo Leoni: Es geht um unsere Zukunft. Längerfristig. Die nächsten 20 Jahre sind viel wichtiger als die nächsten zwei. Jetzt ein Jahr lang als Tribut-Band für Steve Lee durchs Land zu tingeln, wäre zu einfach.

Was spricht dagegen, einen neuen Sänger zu suchen?
Marc Lynn: Wir sind keine 20-jährigen Jünglinge mehr. Wir wissen nicht, ob wir noch die Kraft für einen neuen Angriff haben. Ob wir quasi nochmals von vorne beginnen können und dies auch wollen.

Leo Leoni: Wir haben als Freunde angefangen. Wir haben nie damit gerechnet, dass wir mit unserer Musik mal unseren Lebensunterhalt verdienen. Hätte Steve nicht so eine einzigartige Stimme gehabt, wären wir vielleicht immer noch in einem Übungskeller in Lugano.

Marc Lynn: Wir haben unsere ganze Karriere gemeinsam erlebt. Jetzt fehlt einer. Die Band ist nicht mehr dieselbe. Es ist, wie wenn die Ehefrau stirbt. Da kann man sich auch nicht gleich in jemand Neuen verlieben.

Freddy Scherer: Auch wäre der Leistungsdruck enorm hoch. Alle würden uns an unseren früheren Erfolgen messen. Der neue Sänger würde immer mit Steve verglichen werden.

Wie gross ist die Chance, dass Sie weitermachen?
Marc Lynn: 50:50. Wir können uns keinen Mist erlauben. Und wir wollen auch keine halben Sachen machen.

Hena Habegger: Bis wir mit